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So war das auf dem DLD

Zwar stimmt es wohl, was wir in wirres.net lesen: wenn sogar auf stern.de über den DLD geschrieben wird- schließlich eine Veranstaltung der Konkurrenz – was kann unser ein da noch posten? (zumal wenigstens einer von uns aufgrund beruflicher Verbindung dem Hause Hubert Burda Media nicht mehr wirklich objektiv … – also uns hat die Veranstaltung sehr gut gefallen! Damit das klar ist!)

Über das Essen auf dieser gigantischen Konferenz müssen wir aber pflichtgemäß berichten, schon allein, weil es Molekulare Gastronomie zu verkosten gab (davon mehr weiter unten).

Zunächst ist es bedauerlichauffällig, welch untergeordnete Rolle Essen und Kochen bisher im Kanon von Digital Lifstyle Design gespielt hat. Dieses kam zumindest Martha Stewart aufs Podium und berichtete uns unter anderem von ihrem Multifunktions-Herd („The meat event gets brown!“). Wir wünschen uns fürs nächste mal auf jeden Fall Food in the Digital Age …

Kein wirkliches Thema auf den Podien, aber der wichtigste Anker der sozialen Interaktion:
Die Bewirtung der Gäste zeigte eine gewisse Dialektik. Sonntags ging der eine von uns (bk) mit den Bloggern in den Hofbräukeller in Heidhausen, der andere (jb) mit den Referenten und Gästen des Verlegers ins jüdische Gemeindehaus am Jakobsplatz. /Highlight des dort servierten kosheren Dinners war der Lammbraten – sehr zart und auf Punkt und dabei für alle Gäste gleichzeitig serviert./ Montag Abend hatte dann der eine von uns (bk) die Ehre der Einladung ins Brenner, der andere (jb) in Schumanns Tagesbar.

Und wie angekündigt gab es am Montag zur ersten Kaffeepause tatsächlich etwas Molekulare Küche – gesponsort von ScienceBlogs.
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Und es hat gut funktioniert. Auf den Tischen standen Polypropylenflaschen mit aromatisiertem und mit alginat versetztem Sirup sowie Gläser mit Kalziumchlorid-Lösung und je einem kleinen Sieb. Die meisten Gäste waren zwar etwas ratlos – das Ergebnis, das man erzielen konnte aber stets überzeugend.

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Dazu wurde zum einen eine salzige Panna Cotta mit gefriergetrocknetem Rucola und Tomatenkaviar (im Bild – unscharf, da schlechte Nokia-Handy-Kamera) zum anderen ein Salat mit ebenso gefriergetrockneten Speck gereicht. Das Dessert fiel eher etwas ab: Reagenzgläser mit Pfefferminzbonbons. Für die meisten Besucher waren sicherlich die Nitro-Cocktails am eindrucksvollsten – der Effekt rauchender Nasenlöcher ist ja hinlänglich bekannt.

Eingefasst wurde diese molekulare Präsentation durch ein Preisausschreiben, bei dem es ein molekulares Cocktail-Set zu gewinnen geb. Alles sehr zeitgemäß und gut inszeniert – eines DLD durchaus würdig.

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"Haute cuisine für Geeks"

scienceblogs.pngWas passiert, wenn drei echte Geeks Wylie Dufresnes WD~50 (Aus den FAQ des Restaurants: „What kind of food does wd~50 serve? New American“) besuchen, kann man in dem Beitrag von ScienceBlogs-Autor Alex Palazzo nachlesen:

After getting to the table, we informed our waiter that „three of us are biochemistry geeks and would very much appreciate an explanation of the methodology used in the food preparation.“ He looked pleased.

Dazu gibt’s dann (leider etwas verfärbte) Fotos von dekonstruierter Pizza, dekonstruierter französischer Zwiebelsuppe sowie lamcon/bamb (eine Mischung aus Lamm und Schinken).

Schweineflossen statt Haifischflossen

328937yegd_w.jpgSchweineflossen statt Haifischflossen, so lautet der Vorschlag im Shifting Baseline-Blog von Jennifer Jacquet. Sie bezieht sich auf diese Meldung, der die Produktion von falschen Haifischflossen aus Schweinegelatine beschreibt. Das schont zum einen die Haifische und zum anderen ist Gelatine sowieso eines der schönsten Lebensmittel.

Gute-Nacht-Biskuits

tryptophan.pngWie alle Pionierleistungen hat es auch die molekulare Gastronomie bisweilen schwer, wie Jonah Lehrer zitiert:

The chef, Heston Blumenthal, has a problem: His dessert tastes like horseshit. This is because Heston is trying to put Tryptophan and Valerian Acid, two proteins that induce sleepiness, into a little petit four. He wants you to relax as you’re paying the bill.